Was sich 2024 für dich ändern wird.
Es gibt etliche Quellen, um von aktuellen Neuerungen bei AWS zu erfahren. Eine ist dieser Newsletter. Im neuen Jahr gibt es einige grundlegende Anpassungen, die dein Handeln erfordern.
Kostenpflichtige IPv4 Adressen
Ab dem 1. Februar 2024 wirst du wahrscheinlich einen neuen Posten auf deiner Rechnung sehen. Es werden Kosten für deine IPv4 Adresse entstehen.
Um die Kosten hierfür zu berechnen, benötigst du die Anzahl der Stunden, in denen du IPv4 Adressen verwendest. Diese findest du in den Metriken EUC1-PublicIPv4:InUseAddress (Hrs) und EUC1-PublicIPv4:IdleAddress (Hrs).
Mit folgender Formel erhältst du nun die monatlichen Kosten:
(IPv4:InUse + IPv4:Idle – 750h) × $0,005
Wie du sehen kannst, zahlst du sowohl für eine genutzte als auch für eine nicht genutzte IPv4 Adresse. Bisher fallen lediglich Kosten für nicht genutzte Elastic IPs an.
Doch ab 2024 werden auch von Amazon bereitgestellte und genutzte Public IPv4-Adressen kostenpflichtig. Also auch jene, die Loadbalancern oder Site-to-Site VPN Tunneln zugeordnet sind.
Souveräne EU-Cloud
AWS hat eine vollständig souveräne EU-Cloud angekündigt. Diese wird zu 100% in der EU betrieben.
Das bedeutet: – Support: europäisch – Betrieb: europäisch – Cost- & Usage Metriken: europäisch
Die souveräne EU-Cloud wird unabhängig von den aktuellen europäischen Regionen betrieben. Eigene Verbindungen, eigene Rechenzentren und eigene Hardware.
Die Zielgruppen für diese Cloud sind vor allem stark regulierte Branchen und der öffentliche Sektor. Für mich hört sich das wie eine US-GOV Cloud für Europa an.
Aus technischer Sicht spielt das Nitro System eine große Rolle. Dieses besteht ist eine Kombination aus Hypervisor und physikalischer Infrastruktur. Es ermöglicht AWS eine physische und logische Sicherheitsbarriere. Außerdem verhindert das System den Zugriff auf die Daten – auch für AWS Mitarbeiter.
Ein weiterer Bestandteil sollen AWS Dedicated Local Zones sein. Hier erhält der Kunde eine gesonderte Zone an einem Wunschstandort. Diese Infrastruktur wird von lokal ansässigem Personal betreut. Hierdurch sollen regulatorische Anforderungen an den Standort erfüllt werden.
Welche Auswirkungen haben diese Änderungen auf Architekturen?
Du arbeitest in einem stark regulierten Bereich? Du möchtest zukünftig die souveräne EU-Cloud nutzen? Dann wirst du zukünftig einen neuen Account erstellen müssen. Denn: Die logische Trennung findet auch auf Accountebene statt.
Laut AWS werden alle Services auch in dieser “neuen Cloud” verfügbar sein. Somit kann die gesamte Bandbreite an Bausteinen verwendet werden.
Schon jetzt gibt es AWS Local Zones. Aus Kostenperspektive sind die On-Demand Kosten um ca. 25% teurer, als in den regulären Zonen. Bei Dedicated Local Zones dürfte ein weiterer Aufschlag fällig sein.
Wenn du nicht zwingend die souveräne EU-Cloud nutzen musst, solltest du hierauf also zunächst verzichten.
Die Kosten für IPv4-Adressen halten sich in der Regel in Grenzen. Jedoch ist dies nur der Anfang. Es ist zu erwarten, dass die Kosten hierfür steigen werden. Daher sollte dies als Anreiz genommen werden auf IPv6-Adressen umzusteigen, wenn dies möglich ist.