Das 3-Scope-Modell unterteilt den CO2-Fußabdruck in drei Bereiche: Direkte Emissionen, indirekte Emissionen und Lieferketten Emissionen. Jeder dieser Bereiche ist unmittelbar oder mittelbar von unserem Handeln beeinflussbar.
Scope 1: Direkte Emissionen
"Grün, grün, grün ist alles was ich hab."
Zu den direkten Emissionen zählt alles, was aus unseren Schornsteinen und Auspüffen kommt. Das können offensichtliche Dinge wie Emissionen der Büroheizung oder der Firmenfahrzeuge sein. Die Klimatisierung unseres Rechenzentrums verursacht ebenfalls Emissionen.
Kurz gesagt: Alle Emissionen, die wir mit einem Knopfdruck vermeiden könnten fallen unter den Scope 1: Direkte Emissionen.
Scope 2: Indirekte Emissionen
"Das kauf ich dir nicht ab!"
Die indirekten Emissionen sind die Emissionen, die von unseren Stromversorgern und Wärmeerzeugern entstehen. Hier haben wir bei der Wahl der Versorger Einfluss darauf, ob diese mit erneuerbaren Energien arbeiten oder mit fossilen.
Der Scope 2 kann mit zwei Methoden berechnet werden:
Die marktbezogenen Emissionen berücksichtigt die Herstellungsart des Stroms. Dies bedeutet die aus dem Vertrag abgeleitete vereinbarte Stromerzeugung.
Standortbezogene Emissionen werden aus dem durchschnittlichen Energiemix, der für den jeweiligen Standort des Unternehmens zutrifft, gebildet.
Die Wahl der Region, in der AWS betrieben wird hat ebenfalls Auswirkungen auf den Scope 2. Hier kann genauso eine marktbezogene und standortbezogene Berechnung der Emissionen genutzt werden.
Die marktbezogenen Emissionen können über die Amazon Sustainability Website abgerufen werden. Hier werden unter anderem Regionen aufgelistet, die mit mehr als 95% erneuerbaren Energien betrieben werden.
Für eine standortbezogene Emissionsbestimmung kann die Website Electricity Maps genutzt werden. Auf dieser Website wird der aktuelle CO2-Ausstoß des ausgewählten Landes angezeigt.
Scope 3: Lieferketten Emissionen
Von der Wiege bis zur Bahre
Scope 3 betrachtet die gesamte Lieferkette (außer die bereits in Scope 2 betrachteten Faktoren). Dies sind zum einen die Emissionen, die für die Produktion unserer vorgelagerten Waren entstehen. Zum anderen auch jene die durch unsere Produkte nachgelagert bei unseren Kunden entstehen.
Doch was bedeutet das konkret?
Auf den Punkt gebracht heißt das, dass wir verantwortlich dafür sind, wenn durch unsere Software oder unsere Updates der Kunde ein neues Endgerät benötigt. Die Emissionen, die hier entstehen, sollten in unserem CO2-Fußabdruck berücksichtigt werden.
Aus diesem Grund sollten Softwareunternehmen sich gut überlegen, bevor ein neues ressourcenhungriges Feature eingeführt wird.
In diese Kategorie sind auch Cloud Dienstleistungen einzuordnen.
Daher können die Emissionen aus dem AWS Carbon Footprint Tool dem Scope 3 zugerechnet werden. Diese lassen sich in AWS unter Billing / Cost & Usage Reports einsehen. Aufgelistet sind dort die vom Nutzer verursachten CO2-Emissionen und die durch die AWS Nutzung eingesparten Emissionen. Des Weiteren kannst du die von einzelnen Services verursachten Emissionen einsehen, um diese anschließend gezielt zu reduzieren.