Schritt 1: Regulatorische Anforderungen erfüllen
Zu allererst sollten wir natürlich gesetzliche und regulatorische Anforderungen erfüllen. Sie sind die Grundlage unseres Schaffens. Je nach Unternehmensgröße kann ein ESG-Reporting (ESG=Environment, Social, Government) erforderlich sein.
Für AWS-Kunden gibt es qualitative und quantitative Berichtspunkte, die eine Schnittmenge mit der AWS Nutzung haben.
CO2-Emissionen
Das erste woran wir vermutlich denken beim “Green-Reporting” sind die CO2-Emissionen. Die Menge durch unsere Cloud Nutzung verursachten CO2-Emissionen können wir direkt aus dem Carbon Footprint Tool entnehmen. Die gewählten Instanztypen und die Auslastung der Instanzen haben direkte Auswirkungen hierauf.
Erneuerbare Energien
Die Wahl der AWS Region beeinflusst, ob wir erneuerbare Energien nutzen oder nicht. Aktuell wird AWS noch nicht zu 100% mit erneuerbaren Energien betrieben. Dies ist ein Ziel, welches Amazon bis 2025 verfolgt.
Elektromüll
Wir haben direkten Einfluss darauf, wie viel Elektromüll produziert wird. Je nachdem, wie viel Last unsere Anwendung auf die Endnutzergeräten bringt, verführen wir die Endnutzer zum Kauf eines Neugerätes oder nicht. Eine Auslagerung der Hauptlast auf unsere Server kann dazu führen, dass auch ältere Endgeräte weiterhin kompatibel mit unserer Anwendung sind.
Mitarbeiterentwicklung
Die Weiterentwicklung unserer Mitarbeiter ist auch und gerade im Cloud Umfeld sehr wichtig. Es gibt täglich neue Erkenntnisse, Services oder Best Practices. Hier ist es essenziell auf dem aktuellen Stand zu bleiben. Beispielsweise verbrauchen die neuen Graviton Prozessoren weniger Energie als AMD oder Intel Prozessoren.
Schritt 2: Nachhaltigkeit verbessern
Jeder Workload kann verbessert werden. Anhand der Einblicke aus dem ESG-Reporting oder auch dem Carbon Footprint Tool können konkrete Maßnahmen zur Reduzierung der CO2-Emissionen abgeleitet werden. Aber auch die ganzheitliche Betrachtung eines Workloads zeigt Verbesserungspotenziale auf.
Meine Website wird beispielsweise zu 100% mit erneuerbaren Energien betrieben, aber ist sie deshalb auch zu 100% CO2 neutral? Ich denke nicht. Auch ich kann hier noch einen Schritt weiter gehen, indem ich mir die folgenden Fragen stelle:
- Welche Auswirkungen hat meine Website auf die Browser meiner Besucher?
- Kann ich die Endnutzerhardware entlasten, indem ich die Dateien verkleinere oder Scripte effizienter mache?
Schritt 3: Produkte nachhaltiger machen
Im dritten Schritt sammeln wir Daten zum CO2-Ausstoß eines jeden einzelnen Produktes. Wenn wir dies kontinuierlich machen, können wir Schritt für Schritt die Produktpalette grüner gestalten.
Dies gilt übrigens gleichermaßen für physische und virtuelle Produkte. Wenn wir wissen, dass unser CRM System schon bei geringer Nutzung zu einem hohen Verbrauch führt, können wir dies auch an den Hersteller herantragen.
Auch regelmäßige Updates und das Hinterfragen der Architektur hat Einfluss auf die Nachhaltigkeit.
Schritt 4: Geschäftsmodell transformieren
Der vierte Schritt ist der folgenreichste. Hier werden Geschäftsbereiche, die unseren Nachhaltigkeitskriterien nicht entsprechen geschlossen und neue nachhaltigere Geschäftsbereiche ergründet.
Mich interessiert Deine Meinung!
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Leseempfehlungen
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ESG Reporting 101: All You Need to Know & How to Get Started
In diesem Artikel werden in einer übersichtlichen Grafik die einzelnen Bausteine vom ESG-Reporting dargestellt. Außerdem wird das Thema einführend behandelt.
Amazons Nachhaltigkeitsbericht
In diesem Nachhaltigkeitsbericht liefert Amazon Informationen darüber, wie die Cloud Nutzung zur Nachhaltigkeit beiträgt.